Wir erinnern …

… an Dr. Manfred Wagner, Helmut Weiss, Dr. Günter Zumpe, Horst Zschoke, Heinz-Joachim Aris, Volker Braun, Marga Wüstner und Frank Eckhardt

Wir erinnern …

…und gratulieren nachträglich dem in Blasewitz-Neugruna wohnenden Architekten, Hochschullehrer (und gelernten Maurer) Professor Dr. MANFRED WAGNER zum 75. Geburtstag am 11. April. Den meisten EHK-Lesern dürfte er als „zeichnender Denkmal-Beobachter“ bekannt sein. Seine in die Tausende gehenden Blätter mit Bauwerkszeichnungen sind nicht nur für Denkmalpfleger, sondern auch für (Orts-)Chronisten, Buchgestalter, Ausstellungsmacher und nicht zuletzt für seine Studenten (1999 wurde er an der Architekturfakultät der TU Dresden emeritiert) unverzichtbar geworden. Daneben sind auch seine gestalterischen Leistungen und publizistischen Beiträge zu würdigen. Norbert Landsberg hat in seinen „Künstlertouren durch Striesen und Blasewitz“ (Vierte Tour, 2005) dem Künstler und seiner gleichermaßen kreativen Frau Ruth W. eine höchst informative Laudatio gewidmet.

… an den 100. Geburtstag des Bildhauers, Steinbildhauermeisters und Steinmetzen HELMUT WEISS (1909 – 1962) am 3. Mai. Der Künstler, der einige Jahre in der Nachbarschaft von Josef Hegenbarth an der Calberlastraße wohnte, hat an und in zahlreichen Innenstadtneubauten steinerne Wand- und Fassadenreliefs hinterlassen; auch das Eingangsportal des heutigen sächsischen Wissenschaftsministeriums an der Wigardstraße stammt von seiner Hand. Im Elbhangumfeld findet man in der Betlehemkirche Tolkewitz eine Altar-Christusfigur von Helmut Weiß in Holz.

… und gratulieren zum 80. Geburtstag des auch künstlerisch ambitionierten Bauingenieurs und Hochschullehrers Professor Dr. GÜNTER ZUMPE am 4. Mai. Da er seit vielen Jahren in Loschwitz „zu Hause“ ist, pflanzten seine früheren TU-Mitarbeiter und Studenten ihm zu Ehren bereits zum 70. Geburtstag an der Friedrich-Wieck-Straße eine Eiche (EHK 6/1999), die leider nicht mehr existiert. Angesichts dieses beispielgebenden Engagements („für ein grünes Dresden“) spendiert Prof. Zumpe jetzt an gleicher Stelle mit Unterstützung des Grünflächenamtes eine „Ersatzpflanzung“ – ebenfalls eine nachahmenswerte Bürgerinitiative. Der Rektor der TU würdigt den Jubilar mit einem Geburtstagsempfang, auch eingedenk der international beachteten Forschungen Günter Zumpes zu den „Wechselbeziehungen zwischen Architekturformen und Kräftefluss in der Baukunst“ – beispielhaft nachgewiesen an der tragenden „Steinernen Glocke“ der Dresdner Frauenkirche (siehe EHK 3/2005).

…und gratulieren dem erfolgreichen, am Loschwitzer Hang lebenden Gebrauchsgrafiker HORST ZSCHOKE zum 85. Geburtstag am 9. Mai. Dem in Dresden ausgebildeten, vorwiegend als freischaffender Werbegrafiker tätigen Künstler sind zumindest die meisten älteren EHK-Leser nicht nur einmal „begegnet“, vor allem dann, wenn sie Produkte der sächsischen Kosmetikfirma „Florena“ verwendet haben; die derzeitige Rückkehr des Firmennamens auf den Kosmetik-Weltmarkt ist vielleicht auch der grafischen „Vorarbeit“ von Horst Zschoke zu danken, der mit seiner jugendlich-gepflegten Erscheinung selbst ein Florena-Aushängeschild sein könnte.

… und gratulieren zum 75. Geburtstag von HEINZ-JOACHIM ARIS am 7. Mai. Er gehört als gebürtiger Dresdner zu den ganz wenigen jüdischen Mitbürgern, die lebenslang in dieser Stadt wohnen. (1945 bewahrte ihn die Zerstörung Dresdens vor der bereits von den Nazibehörden angeordneten Deportation.) So ist er auch lebenslang Mitglied der Dresdner Jüdischen Gemeinde und übernahm hier Leitungsfunktionen, die vormals sein Vater Helmut Aris (EHK 5/2008) wahrgenommen hatte. Heute ist H.-J. Aris, diplomierter Ökonom und einst langjähriger Weißer-Hirsch-Bewohner (der dort erst als Elfjähriger eine öffentliche Schule besuchen konnte), in wichtigen Ämtern präsent und integrierend aktiv: als Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Dresden, als Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinden, als Präsidiumsmitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland (und dort auch ins Direktorium berufen) und schließlich als Mitglied des MDR Rundfunkrates; er gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern der Dresdner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. In seine „Amtszeit“ fiel auch der weltweit beachtete Bau der neuen Dresdner Synagoge. Für die stetig wachsende Dresdner Gemeinde wird es nicht einfach sein, für ihn in den kommenden Zeiten NachfolgerInnen zu benennen. Dafür ist ihm und der Gemeinde Massel Tow (viel Glück) zu wünschen.

… und gratulieren, nach Berlin grüßend, dem mit vielen Literaturpreisen geehrten Schriftsteller, Dichter, Theatermann und gebürtigen Rochwitzer VOLKER BRAUN zum 70. Geburtstag am 7. Mai. Neben seinen berühmten Geschichten von „Hinze und Kunze“ weiß er auch von manchen Begebenheiten der 40er und 50er Jahre in Loschwitz und Rochwitz zu berichten. Wer ihn kürzlich im BuchHaus Loschwitz nicht hören konnte, kann ihm am 11. Mai (20 Uhr) in der Musik- und Hauptbibliothek Dresden begegnen. Da gibt es gemeinsam mit der Sächsischen Akademie der Künste unter dem Motto „Gegen die symetrische Welt“ eine ‚inoffizielle Geburtstagsfeier’, in der auch Volker Braun lesen wird.

… an die in Dresden und Philadelphia ausgebildete Pianistin und Klavierpädagogin MARGA WÜSTNER (1909 – 1972) anlässlich ihres 100. Geburtstages am 10. Mai. Krankheitshalber endete 1938 ihre Dresdner Pianisten-Laufbahn, aber von 1952 bis 1963 war sie an der Dresdner Musikhochschule lehrend tätig – von daher dürfte sie mancher Musikfreund noch kennen, vielleicht auch von persönlichen Begegnungen an ihrem langjährigen Wohnsitz Kotzschweg 12.

… und gratulieren zur Vollendung eines halben Jahrhunderts im Leben des (vom Elbhang-Kurier bisher leider nur ungenügend wahrgenommenen) Malers, Grafikers und Kulturmanagers FRANK ECKHARDT am 17. Mai. Der Künstler ist seit zehn Jahren im Loschwitzer Künstlerhaus „zu Hause“. Sein Werdegang vom politisch-relegierten TU-Studenten (1979) über Technologe, Friedhofsarbeiter, Altenpfleger, Ateliergehilfe, zwischenzeitlicher Abendstudent und schließlich freiberuflicher Künstler unterstreicht seine Befähigung als Mitgründer und Kopf des „Kulturvereins riesa efau“ und als Kurator der „Motorenhalle“ Wachsbleichstraße. Inzwischen hat er an der ihn einst relegierenden TU Dresden den „Master of Arts“ abgelegt. Die 110-Jahr-Feier des Künstlerhauses begleitete er 2008 bei „Rahmen & Bild“ (W. H.) mit einem unkonventionellen Ausstellungstitel „Auf und Nieder gibt die verlorene Wärme wieder“. Der umtriebige „Master“ unterscheidet sich auch mit diesem Slogan von einigen seiner Dresdner Künstlerkollegen.

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