„Das ewig Weibliche zieht uns zum Hang“ … auch die Malerin Martina Rossa!

In leichter Abwandlung des diesjährigen Elbhangfestmottos könnte man schon sagen, dass es auch neue Künstlerinnen immer wieder an den Hang zieht. Im konkreten Fall von Martina Rossa geschah dies allerdings schon vor zwei Jahren, also 2010. Und obwohl sie zu dieser Zeit noch erfolgreich in der „idyllischen“ Schweiz arbeitete, zog es die gebürtige Leipzigerin mit Macht wieder nach Sachsen zurück.

Martina Rossa. 2010.  Foto: Ursula Huber

Martina Rossa. 2010.
Foto: Ursula Huber

Der neue Wohnort sollte Dresden sein und dort kam für Martina Rossa nur der Elbhang in Frage. Fündig wurde sie dabei an einer der schönsten Stellen, am Wachwitzer Weinberg oberhalb des Rhododendrongartens. Hier lebt und schafft die Künstlerin nun. Aber sie pendelt auch zwischen dem Hang und der Insel Hiddensee, wo sie gemeinsam mit zwei befreundeten Künstlerinnen, mit denen sie 2011 die GbR „Zaunkönigin“ gründete, in Vitte ein Kunstcafé betreibt. Dort sind auch die meisten ihrer Werke ausgestellt und zu kaufen. Nach einer ähnlichen, günstigen Gelegenheit am Elbhang sucht Martina Rossa noch….

„Die Elfenkönigin“ von Martina Rossa, Acryl auf Leinwand.  Foto: Petra Kühnert, 2012

„Die Elfenkönigin“ von Martina Rossa, Acryl auf Leinwand.
Foto: Petra Kühnert, 2012

Zu sehen waren die fantasievollen Bilder der Künstlerin am Hang aber schon: 2010 zum Elbhangfest in der „Galerie Traumstraße“ entlang der Pillnitzer Landstraße und zum 21. Elbhangfest 2011 in einer Sonderausstellung im Pillnitzer Bergpalais. Noch bis Oktober diesen Jahres können Interessierte in der „galerie am blauen wunder“ ihr in Pastell gearbeitetes Werk „Die Seekönigin“ bewundern. Es sind sehr detaillierte, farbenfrohe Bilder, die Martina Rossa in Oel, Acryl, Kreide entstehen lässt. Sie will mit ihren zauberhaften Figuren den Betrachtern wieder Farbenvielfalt, kleine Dinge und Fantasie näher bringen, die ihrer Meinung nach in der jetzigen hektischen Welt viel zu sehr verloren gegangen sind.

Dieses Anliegen ist der Künstlerin, die in Leipzig Retuscheurin gelernt hat, umso wichtiger, da sie nach der Wende 1997 in Konstanz eine Ausbildung zur Krankenschwester absolvierte und nach zahlreichen Weiterbildungen vorwiegend im medizinischen Bereich maltherapeutisch tätig war. Als Fachfrau für psychosomatische Medizin konnte sie gewissermaßen ihre künstlerischen Ambitionen und die medizinischen Kenntnisse gut miteinander verbinden und erfolgreich in der Psychosomatischen Klinik Münsterlingen/Schweiz in der Patientenbetreuung einsetzen.

Hier wohnt Martina Rossa. – Ein schon „historisches“ Bild des Rhododendrongartens – noch mit Bänken. Dass diese in diesem Jahr fehlen, führte zu vielen Protesten. Foto: HF

Hier wohnt Martina Rossa. – Ein schon „historisches“ Bild des Rhododendrongartens – noch mit Bänken. Dass diese in diesem Jahr fehlen, führte zu vielen Protesten.
Foto: Holger Friebel

In den maltherapeutischen Kursen kann über die Medien Farbe, Form und Material eine Auseinandersetzung mit inneren Konflikten, Ängsten und Blockaden stattfinden. Das Malen ist dann eine Art Sprache, die ebenso Fragen aufwirft wie Antworten möglich werden lässt. Martina Rossa entwickelte auch eigens dafür Malmodule. Diese zeichnen sich durch eine hohe Sensibilität aus mit dem Ziel, eigene Haltungen gegenüber Problemen zu verändern, ohne die Persönlichkeit des Menschen zu ignorieren. Dies geschieht vorerst ohne Worte, was vor allem für Kurse mit Migranten geeignet ist. Erst im Verlauf der partnerschaftlichen Arbeit mit Farbe und Stift wird durch den gegenseitigen Austausch oft etwas bewegt. Nach zehn Jahren erfolgreicher beruflicher Tätigkeit in der Schweiz wollten Martina Rossa und ihr Sohn jedoch wieder in die sächsische Heimat zurück.

Jetzt versucht sie hier und auf Hiddensee mit ihren Bildern, bemalten Steinen/Miniaturmalerei und künstlerischen Tonfiguren, aber auch selbst entworfenem Schmuck, sowie den therapeutischen Angeboten Fuß zu fassen. Ab Herbst nimmt Martina Rossa auch Aufträge sowohl für die Gestaltung sowohl von Außenanlagen mit Naturmaterialien als auch für Innenräume mit Bühnenbildcharakter für besondere Anlässe an.

Wünschen wir, dass ihr dies gelingt und sich so der Elbhang als Künstlerinnenheimstatt erneut bestätigt.

P.S. Wer sich für die Künstlerin und ihr Schaffen interessiert, sei auf die im Entstehen begrif­fene Webseite hingewiesen: www.archelinabildergalerie.de,
E-Mail: rossa.martina@freenet.de.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Bildende Kunst, Porträt