Mit Blick auf Dresden – Aussichts­punkte von Loschwitz bis Pillnitz

Der Fernsehturm von Wachwitz ist seit Jahren nicht mehr für Besucher zugängig. Und wann es werden könnte, um von da aus wieder auf Dresden und in die Weite zu schauen, ist mehr als fraglich. Für die Einwohner von Dresden und ihre Gäste gibt es aber guten Ersatz. Elbhang-Kurier-Leser Michael Dilger beschreibt die schönsten Aussichtspunkte vom Hang.

Der „Luisenhof“, auch „Balkon von Dresden“ genannt, um 1930. Historische Ansichtskarte von Walter Hahn

Der „Luisenhof“, auch „Balkon von Dresden“ genannt, um 1930.
Historische Ansichtskarte von Walter Hahn

Weißer Hirsch

Beginnen wir von Loschwitz aus, auf der Höhe mit dem „Luisenhof“, der bekannten Gaststätte. Mit der Standseilbahn ist diese leicht zu erreichen. Dort kann jeder auf die Terrasse gehen, um auf Dresden zu schauen. Elbaufwärts ist der Blick bis Prohlis frei. Wer mehr sehen will, muss direkt in die Gasträume gehen. Auch von „oben“ kann der Aussichtspunkt mit dem Auto oder zu Fuß gut erreicht werden. Noch viel besser ist es, den nächsten Aussichtspunkt zu besuchen:

Schöne Aussicht

Nur wenige Meter vom Körnerplatz entfernt können wir mit der Schwebebahn den nächsten Aussichtspunkt erreichen – den Turm der oberen Station. Mit großer Freude haben wir von hier aus einen Rundblick über Dresden und die Umgebung bis zur Sächsischen Schweiz und zum Erzgebirge. Im Turmabgang werden viele Ausstellungsstücke aus der Geschichte der ersten Schwebebahn der Welt gezeigt.

Bank am Hexentanzplatz

Wenn wir auf der Strecke in Richtung Pillnitz bereit sind, zu Fuß an den Hang zu gehen, können wir hinter den Wachwitzer Weinbergen auf einer Bank besonders den Stadtkern sehen. Unterhalb schauen wir auf die gepflegten Weinberge von Wachwitz.

Ein Weg führt hinter dem Rhododendrongarten, an einer Kapelle vorbei, zum Ziel. Der Wanderweg am Elbhang, von der Moosleite aus nach Loschwitz, berührt auch diesen ruhigen Ausblick. Von den Bushaltestellen Künstlerhaus oder Joseph-Hermann-Straße erreichen wir das Ziel sehr günstig.

Der Aussichtspunkt im Kgl. Wachwitzer Weinberg animierte schon vor 200 Jahren einen unbekannten Künstler. Historischer Stich: Archiv OV Loschwitz-Wachwitz e. V.

Der Aussichtspunkt im Kgl. Wachwitzer Weinberg animierte schon vor 200 Jahren einen unbekannten Künstler.
Historischer Stich: Archiv OV Loschwitz-Wachwitz e. V.

Agneshöhe

Ein besonderer Aussichtspunkt ist die Agneshöhe oberhalb von Wachwitz (siehe Titelseite). Ein solcher Blick über Heidenau bis zum Lößnitzhang wird nur übertroffen vom Rockauer Ausblick. Bei klarem Wetter sind die Kirchtürme von Meißen zu sehen. Auf etwa zwei Kilometern können wir den Schiffs- und Bootsverkehr beobachten. Zwei Bänke und ein Tisch laden zum Picknick ein. Dieser Aussichtspunkt ist von verschiedenen Ausgangspunkten aus zu erreichen: Den Moosleitenweg bis zum Lampenmast 14, danach links in ein ruhiges Tal, zwei Bachläufe überqueren und unterhalb von Pappritz stadtwärts zum Ziel. Über die Wachwitzer Bergstraße bis zur Hausnummer 3, links ein Schild „Durch die Görlze zur Agneshöhe“.

Für Personen, die nicht so gut zu Fuß sind, kommt man von Papp­ritz zur Kirschwiese. Nach den abwärts führenden Stufen, an einem restaurierten Brunnen vorbei, ist das Ziel nicht weit.

Staffelsteinstraße

Ein weiterer Standort, von dem aus die Stadt zu sehen ist, lautet „Am Friedenshang“. Besucher müssen nicht so weit nach oben steigen, können sogar mit dem Auto das Ziel erreichen. Über die Staffelsteinstraße in Niederpoyritz ist es nur wenige Minuten von der Bushaltestelle aus. Der Sichtbereich ist leider eingeschränkt. Einen alten Wanderweg von da aus zur Moosleite will die Stadt wieder einrichten. Einige Meter weiter oben, Staffelsteinstraße 23, sind die Sichtverhältnisse auf die Stadt weitaus besser (Niederpoyritz-Buch von Claus Barthel, 2010, Seite 85).

Rockauer Aussicht

Vom Rockauer Ring aus gehen wir zur „Rockauer Aussicht“. Dieser sehr gut gestaltete Punkt gibt uns den Blick frei auf ein herrliches Panorama, vom Lößnitzhang bis in die Sächsische Schweiz. Ein Kinderspielplatz liegt am Weg. Mit dem Auto gut zu erreichen reizt diese Tour auch wegen einer Gaststätte in unmittelbarer Nähe. Durch den Keppgrund kann dieser Punkt auch erreicht werden.

Zuckerhut

Der Zuckerhut kann von Hosterwitz aus ebenfalls über den Keppgrundweg erstiegen werden. Wir genießen auch dort einen freien Blick auf Dresden. Eine weitere Möglichkeit, den Zuckerhut zu erreichen, an der Kapelle „Maria am Weg“ vorbei auf die Copitzer Straße, mit zwei Wanderwegen zum Poetenweg. Für Wanderfreunde kann dieser Punkt auch von Malschendorf/ Krieschendorf über die Keppmühle erreicht werden.

Oberhalb von Pillnitz

Nun sind wir schon in Pillnitz und folgen der Wünschendorfer Straße. Früher gab es einen guten Ausblick von der „Künstlichen Ruine“ aus auf Dresden. Die Ruine ist aber so zugewachsen, dass ein Freischneiden nicht mehr möglich ist.

Oberhalb des letzten Hauses auf der Wünschendorfer Straße bietet sich den Besuchern ein sehr schöner Blick auf die Weinberge mit ihrer Kirche, auf das Schloss und auf große Teile der Stadt, das Gebiet von Heidenau und die dahinter liegenden Hügel des Erzgebirges. Auch Teile des Elbsandsteingebirges sind zu sehen. Wir stehen am Beginn des Leitenweges.

Die Plätze auf den Terrassen vom Kaffee „Schloßblick“, Wünschendorfer Straße 5, lassen uns auch auf Dresden schauen.

Rysselkuppe

Sind wir schon einmal am Leitenweg, so lohnt sich der Spaziergang oberhalb der vielen Weinbergsparzellen bis zur Rysselkuppe. Etwas Zeit brauchen wir schon dazu.
Mit dem Bus oder Auto muss man am Schöpsdamm halten und nach oben steigen.

Die Stadt Dresden ist von hier aus nur bis Reick zu sehen. Dafür sind die Erhebungen der Sächsischen Schweiz gut zu erkennen. Weinberge, landwirtschaftliche und gärtnerische Versuchsflächen liegen direkt zu Füßen. Große Teile des Erzgebirges liegen in der Ferne.

Um all die schönen Punkte gut zu erreichen, bietet sich die Wanderkarte Nr. 9 „Dresdner Elbhang“, 6. Auflage, an. Waren Sie schon an den ge­nannten Punkten? Viel Freude wünscht Ihnen beim Besuch

 Michael Dilger

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