Wir erinnern…

Wir erinnern an den bildenden Künstler Adam Friedrich Oeser, den Architekten Helmut Trauzettel und den Schriftsteller Karl May.

Wir erinnern…

…nachträglich an den vor 300 Jahren am 17. Februar 1717 in Preßburg geborenen Maler, Radierer, Kupferstecher und Bildhauer Adam Friedrich Oeser  (1717 – 1799), dessen (218.) Todestag am 18. März gleichfalls zu gedenken ist. Er ist der Namensgeber der seit 1926 so bezeichneten Loschwitzer Oeserstraße. Der Künstler, bekennende Freimaurer und spätere Professor hinterließ in den »heftigen Umbruchzeiten des 18. Jahrhunderts« (DNN) u. a. in Dresden und Leipzig nachhaltige Spuren.

In Dresden war er der Mentor des gleichaltrigen Johann Joachim Winkelmann und somit Anreger und Miturheber des »bekennenden Klassizismus«, in Leipzig wirkte er u. a. als einflussreicher Zeichenlehrer Goethes und als Gründungsdirektor der späteren »Königlichen Akademie der Graphischen Künste« (heute »Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig«) als ein traditionsbeflissener und dennoch »tolerant-weitherziger« Kunsterzieher. In Dresden wohnte er seinerzeit in der Großen Frauengasse und an der Königstraße, aber nicht in Loschwitz (siehe auch ELBHANG KURIER März 2017, Seite 11 – »die besondere photographie«).


Wir erinnern…

… an den Architekten Professor Dr. Helmut Trauzettel (1927 – 2004), der am 30. März 90 Jahre alt geworden wäre. Zwischen 1951 und 1992 hat er an wechselnden Orten auf dem Weißen Hirsch gewohnt, an der TH/TU Dresden als Assistent, Professor für »Elementares Gestalten« und für »Wohn- und Gesellschaftsbauten« mehrere Generationen von Architekten und Bauingenieuren mitgeprägt – viele Jahre auch an der Seite von Prof. Leopold Wiel, der unlängst seinen 100. Geburtstag feierte (siehe auch ELBHANG KURIER Mai 2016).

Neben seiner Fachkompetenz genoss der »allzeit parteilos gebliebene« Professor auch das Image eines »homo ludens, eines Menschen der spielerischen Freiheit des Erlebens, eines immer zugleich ernsten und heiteren Menschen…«, hieß es in einem Nachruf der Sächsischen Akademie der Künste, die er 1996 mitgegründet hatte (neben seinem Einsatz für die Sächsische Architektenkammer). Heute fast undenkbar sind seine in den 80er Jahren praktizierten Gastprofessuren in Bagdad, Damaskus und Aleppo, eher gegenständlich sind seine (inzwischen fast historischen) Ent­wicklungsarbeiten für den Schulneubau, an denen auch der März-Jubilar Peter Junghanß beteiligt war.


Wir erinnern…

… am 30. März an den 105. Todestag von Karl May (1842 – 1912), dessen »Leben und Sterben« das Dresdner Staatsschauspiel wieder am 10., 23. und 25. März 2017 mit dem Theaterabend »Der Phantast« gedenkt (siehe ELBHANG KURIER Februar 2017, Seite 26).

Wahrscheinlich hätte der kurzzeitig in Blasewitz wohnende und seit 1912 in der Radebeuler Gruft seines Gönners Richard Plöhn ruhende Schriftsteller die folgende Begebenheit als »Phantasterei« abgetan: Zum 100. Geburtstag Karl Mays (1942) veranlassten die Nationalsozialisten die Exhumierung des »jüdischen Fabrikanten Plöhn«, damit die »Totenruhe des deutschen Schriftstellers Karl May nicht länger gestört« würde. Auch diese Grabschändung gehört zum Kapitel »Geschichtsaufarbeitung«.

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