Der Elbhang war immer dabei – auch bei der Vervollkommnung des Dresdner Kulturpalastes

Anlässlich der kürzlichen Wiedereröffnung des Kulturpalastes soll an einige gestalterische Beiträge erinnert werden, die (Künstler-)Persönlichkeiten aus dem Elbhang-Umfeld zuzuschreiben sind – und die auch weiterhin Bestand haben werden.

An erster Stelle ist die architektonische Grundidee zu nennen, die auf die Intentionen des Architekten Leopold Wiel zurückgeht – am 14. Mai darf er auf dem Weißen Hirsch seinen 101. Geburtstag begehen (siehe auch ELBHANG KURIER Mai 2016).

Durchschreitet man die fünf kupferbeschlagenen Portale des Hauses, steht man Gestaltungen des Blasewitzer Bildhauers Gert Jaeger gegenüber (jetzt wieder in historisch zutreffender Reihenfolge angeordnet, nachdem 1969 den SED-Kulturwächtern ein vordergründig-anderes Geschichtsbewusstsein vorgeschwebt hatte).

Das mehrfach umstrittene Wandbild »Der Weg der roten Fahne« an der Westfassade des Kulturpalastes von der Hand des seinerzeit in Pappritz arbeitenden Malers Gerhard Bondzin + wird weniger aus historischen, sondern eher aus denkmalpflegerischen Erwägungen erhalten bleiben. Erwähnt muss auch die vom Rochwitzer Kontrabassisten Bringfried Seifert initiierte hausherreneigene »Philharmonie-Dirigentengalerie« werden, die Plastiken unterschiedlich-namhafter Philharmonie-Dirigenten zeigt und bisher mit den Büsten von Günther Herbig, Kurt Masur, Raffael Frühbeck de Burgos und Nello Santi bestückt ist.

Eine (sponsorenbedingte) Erweiterung scheint geboten. Die »Galerie« soll wieder im halböffentlich zugängigen Musiker-Foyer im Obergeschoss ihren Platz finden.

Fast allen Kulturpalast-Besuchern, die bis 1989 gelegentlich auf der »Ernst-Thälmann-Straße« zu den seinerzeitigen Pflichtaufmärschen zu erscheinen hatten, wird entgangen sein, dass sie beim Demonstrieren genau in östlicher Blickrichtung am Horizont den 1969 fertiggestellten Wachwitzer Fernsehturm im Visier haben sollten (konnten) – eine »sozialistisch-städtebaulich arrangierte Großtat«, über die der am Entwurf beteiligte Loschwitz-/Bühlauer Fernsehturmarchitekt Hermann Rühle † wahrscheinlich noch heute lächeln würde.

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