Wir erinnern … und gratulieren

Wir erinneren an Volkmar Sebb, August Leonhardi sowie Dr. Volkhard Netz und gratulieren Dr. Wolgang Nützenadel

Wir erinnern…

…an Menschen aus dem Elbhang-Umfeld, die nicht mehr unter uns, aber dennoch nicht vergessen sind.

Am 7. Juni hätte der Fotografiker Volkmar Sebb (1942 – 2012), der über 30 Jahre in Loschwitz (Weinleite 3), seit 2006 in Bühlau lebte, seinen 75. Geburtstag feiern können. Wer heute an seinem letzten Wohnsitz Am Kurhaus Bühlau 4 vorbeigeht, kann angesichts seiner dortigen „Installationen“ die Mehrfachbegabung des (Werbe-)Fotografen, Malers und Plastikers erkennen, die sich in ungezählten Prospekten, Katalogen, Kalendern und in Fachveröffentlichungen niederschlug, aber auch in historisch-künstlerisch motivierten Ausstellungsvorhaben sichtbar war.

Nicht zuletzt profitierte die DDR-Autoindustrie auf dem westlichen und östlichen Markt von seinen Werbeeinfällen. Rosemarie Voigt porträtierte ihn im Juli 2009 im Elbhang-Kurier.


Schon 150 Jahre ist es her, dass der Sohn des Malers Eduard Leonhardi (1828 – 1905), der Maler und Tintenfabrikant August Leonhardi (1867 – 1931) am 10. Juni in Loschwitz geboren wurde, wo er vorzugsweise auf dem Rakenweg (heute Leonhardistraße 16) wohnte (siehe „Loschwitzlexikon“), vorübergehend aber auch ein Anwesen in Blasewitz an der (heutigen) Mendelssohnallee (Nr. 27) besaß.

Als die von ihm übernommene Tintenfabrik im Loschwitzgrund 1930 geschlossen und baulich an die Stadt Dresden verkauft wurde, war dies zwar für viele Loschwitzer ein schmerzliches, jedoch aus heutiger Sicht ein stadtökologisch unverzichtbares Geschehen.


Am 15. Mai starb der vormalige Blasewitzer Dr. Volkhard Netz (1934 – 2017), der Anfang der 90er Jahre die leerstehenden und beinahe aufgegebenen Baulichkeiten der ehemaligen Pillnitzer Grundschule an der Wilhelm-Wolf-Straße kaufte. Er bewahrte sie vor dem weiteren Verfall und entwickelte daraus eine gesundheits- und ökologieorientierte Tagungsstätte („Zum Goldenen Apfel“), die mehrere Jahre bestand, einen „Lach-Club“ beherbergte und mehrfach auch in die Elbhangfeste eingebunden war.

Heute residiert dort u. a. die Galerie „Kunstraum Pillnitz“. Dr. Netz, der auf dem Striesener Friedhof begraben wurde, hatte zu DDR-Zeiten leitende Positionen im Hygiene-Museum Dresden inne.


Und wir gratulieren …

… dem mehrfach begabten Fotografen, Filmemacher und Autor (und studierten Bauingenieur) Dr. Wolgang Nützenadel, der, vormals in Loschwitz und auf dem Weißen Hirsch und jetzt in der Neustadt lebt, am 18. Juni zum 75. Geburtstag. Er hat bereits in den 80er Jahren als freischaffender Fotograf die damals vom Verfall bedrohten „Dorfkerne“ u. a. von Loschwitz, Blasewitz und Laubegast systematisch dokumentiert und auf diese Weise noch heute anwendbare denkmalpflegerische Zielstellungen für Erhalt, Restaurierung oder Sanierung wertvoller Bausubstanz geschaffen.

Einigen Zeitgenossen werden auch seine vor 1989 entstandenen anspruchsvollen Animationsfilme, die später geschriebenen Märchen oder auch (Lebens-)Künstlerporträts in Erinnerung sein.

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