Kerstin Franke-Gneuß greift ins Strehlener »Verkehrs-Chaos« ein

Loschwitz: Die eigenwillige, leuchtende MNEMOSYNE-Skulptur »Innere Mitte«, von der Loschwitzer Künstlerin Kerstin Franke-Gneuß geschaffen, schmückte seit dem Jahr 2000 den Strehlener Gustav-Adolf-Platz auf unkonventionelle Weise.

Sie musste dort dem geplanten DVB-Verkehrsbauvorhaben »Stadtbahn 2020« weichen und steht nunmehr – in freundschaftlicher Absprache mit der Künstlerin – in Altstrehlen (am »MNEMOSYNE-Wasserkunstweg« nahe dem Kaitzbach) an einem hoffentlich »verkehrs­sicheren« Ort.

Mnemosyne-Innere Mitte 2017

Angesichts der stimmungsvollen Wiederaufstellungsfeier am 14. September und der derzeitigen etwas chaotischen Strehlener Oskarstraßen-Baustellenverhältnisse entsinnt man sich der Worte des Loschwitzer Galeristen Gunter Ziller in der »galerie am blauen wunder«, der bereits 2008 der Künstlerin bescheinigt hatte, dass sie mit ihrer eigenwilligen Kunst »das Chaos nicht ordnen, sondern nur dessen Gesetze erkennen will« (DNN).

Insofern hatte das Ereignis auf einer neugestalteten Grünfläche jenseits des nunmehr unpassierbaren Gustav-Adolf-Platzes »Symbolcharakter mit Hoffnung«; im »Elbhang-Künstlerbuch I« ist zu lesen: Aus den »Urformen« der Künstlerin Kerstin Franke-Gnueß können durchaus »Wachstum, Veränderung und Entwicklung hervorbrechen«. In diesem Sinne kann vielleicht demnächst der chaotische Bau(stop)zustand in Strehlen nicht nur juristisch, sondern auch künstlerisch-stadtplanerisch bewältigt werden – wie es einer Beinahe-Kulturhauptstadt angemessen wäre.

Übrigens wird das Projekt »Stadtbahn 2020« künftig auch Blasewitz und Striesen beschäftigen.

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