Editorial Mai 2018

Als wir 1992 den Elbhang-Kurier gründeten, gab es noch Leser, die den letzten König erlebt hatten. Er war am Elbhang beliebt und wurde mit »großem Bahnhof« empfangen, wenn er sich auf seinen Sommersitz nach Wachwitz begab. In Erinnerungen wurde vieles verklärt, und es ist lobenswert, dass sich eine Ausstellung in Pillnitz den letzten Regierungstagen des Königs widmet (Seite 16). Obwohl Tausende seiner »Landeskinder« an der Front ihr Leben ließen, mischte er sich schon lange nicht mehr in Regierungsgeschäfte ein und ging lieber zur Jagd.

Jürgen Frohse

Passend zum Elbhangfestthema »Gründer und Erfinder« widmen wir uns einem weiteren »König«, dem »Odol-König« Karl August Lingner, der auch Kunstsammler und Mäzen war. Ein Bürgerverein saniert sein ehemaliges Schloss seit 18 Jahren und konnte jetzt einen weiteren Bauabschnitt fertig stellen. Es ist eine grandiose Leistung, die wir »hochachtungsvoll ergeben« – um in königlicher Sprache zu bleiben – würdigen (Seite 3).

Mit Robert Julius Spies (Seite 13) stellen wir einen weiteren Gründer vor, der mit seinem in Russland verdienten Vermögen in Wachwitz ein Sommerhaus kaufen konnte. Bahnbrechendes in der Radio und Fernsehtechnik erfand Rudolf Irmler (Seite 30), der damit allerdings nicht reich wurde, aber ein kleines »Gartenreich« in Loschwitz sein Eigen nannte.

Mit diesen Beiträgen wollen wir Sie auch schon etwas neugierig auf das Elbhangfest vom 22. bis 24. Juni machen. Außerdem enthält diese Ausgabe Berichte über aktuelle Probleme, stellt interessante Persönlichkeiten vor und weist auf Veranstaltungen hin.

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Veröffentlicht unter Artikel aus der Print-Ausgabe, Der Elbhang-Kurier