Zu den Lieblingsspielzeugen meiner Kindheit gehörte das rund einen Meter lange Holzmodell einer »Zille« – der Fachmann sagt »Schleppkahn« dazu –, das leider während meiner Armeezeit einer Entsorgungsaktion zum Opfer fiel.
»Denn er war unser« – mit diesem Zitat aus Goethes Epilog zu Schillers »Glocke« überschrieb Dieter Zumpe seinen sehr persönlichen Nachruf für Gunther Emmerlich, der am 19. Dezember verstarb. Doch ganz richtig:
Er war einer von uns – ein großer Künstler, dabei zugewandt, empathisch und begeisterungsfähig.
Wohin weht uns der Wind? Einigen Themen, die in diesem Jahr »aufgewirbelt« werden, widmen wir uns in dieser Ausgabe. Der Förderverein Lingnerschloss, der das mittlere der drei Albrechtsschlösser fast fertig sanierte und es als hochwertigen Veranstaltungsort etabliert hat, beantragte die Insolvenz, nachdem die Stadt das Schloss »heimfallen« lassen will. Wie es weiter geht, werden wir verfolgen
Spätestens seit dem Auspacken der »Männel« vor dem Advent sind sie wieder präsent: Die Engel, meist aus gutem Holz geschnitzt, springen uns als stromsparende Licht- und Hoffnungsquelle zur Seite.
Auch außerhalb der Adventszeit spielt jener freundliche Bevölkerungsteil in unserer so diversen Gesellschaft eine Rolle – das Spektrum reicht von mehreren Religionsgemeinschaften bis zum Schutz- oder Racheengel.
Fast könnte dieses Heft auch »Starke Frauen« heißen: Die Wirtin Martha Hölscher geb. Elste prägte wesentlich die 92-jährige Geschichte des Restaurants »Burgberg«. Von 1903 bis 1945, durch Ersten Weltkrieg, Weltwirtschaftskrise, Hyperinflation und Zweiten Welt- krieg führte sie ihre Gaststätte, bis diese den Bomben des letzteren zum Opfer fiel. Dabei überlebte sie drei Ehemänner.
Märchen werden erzählt wie auf dem Titelbild den Gebrüdern Grimm, oder vorgelesen. Wie schön, jemandem zuzuhören! – Etwas ganz Typisches sind die wundervollen Schlusssätze: »Und der das zuletzt erzählt hat, dem ist der Mund noch warm.« – Oder »Mein Märchen ist aus, dort läuft eine Maus, wer sie fängt, darf sich eine große Pelzkappe daraus machen.«
Welcher Berg wird als nächstes bestiegen? Wir schmieden Pläne, auch für Urlaube. Wofür wird die persönliche Energie reichen?
In diesem Heft ist der Borsberg im Angebot, früher »Porsberg« genannt, in unserer Reihe zum Elbhangfest-Thema »Vor den sieben Bergen«.
Vereine und Bürgerinitiativen sind oft frustriert, wenn über Jahre oder gar Jahrzehnte Probleme oder Anliegen von Ämtern der Stadtverwaltung nicht gelöst werden. Stadtbezirksamtsleiter Christian Barth ist drei Jahre im Amt, muss zwei Stadtbezirke verwalten und versucht, den Spagat zwischen Verwaltung und Bürgern hinzubekommen. Wir befragten ihn konkret nach einigen »Problemstellen« (Seite 4).
In einem Herbst, der von Sorgen um die Menschen in der Ukraine, eine beispiellose Energiekrise sowie drastisch steigenden Preisen geprägt ist, ließen uns Nachrichten von horrenden Gas- und Zuckerpreisen aufhorchen: Werden die heimischen handwerklichen Backbetriebe diesem zusätzlichen Druck – neben dem Preiskampf mit Discountern und großen Ketten – standhalten können?
Das Elbhangfest war erfolgreich (siehe Seite 4) und die Planungen für das nächste Jahr beginnen. Die zum Thema des Festes konzipierte Ausstellung des Ortsvereins Loschwitz-Wachwitz »Gute Gründe im Elbhang« in den Pillnitzer Heckengärten zeigte die Schönheit der rechtselbischen Täler und ihre Besonderheiten…
Erst am 28. April fiel die Entscheidung, das Elbhangfest stattfinden zu lassen. Zwei Monate blieben den Organisatoren, das Fest vorzubereiten – eine große Kraftanstrengung war vonnöten. Unmöglich aber war es, das Programmheft so zeitig erscheinen zu lassen, dass es im Elbhang-Kurier beigelegt werden konnte, wie es 29 Feste vorher möglich war.
Mit Kaffee lässt sich vielleicht die Müdigkeit und Lethargie vertreiben, die der Geist der Zeit gerade anrichtet. Einen Cappuccino oder Espresso in einem Café zu trinken, ist derzeit jedoch nur Geimpften und Genesenen vergönnt. Und selbst die müssen aktuelle Verordnungen kennen, um sich mit jemandem zu einem Kaffee zu treffen. Hoffen wir, dass diese unsäglichen Einschränkungen bald beendet werden können.
Welch eine Freude, wieder Live-Musik auf Plätzen, in Kirchen, sogar bei »Stolperstein«-Verlegungen hören zu können. Getrübt ist der Genuss noch in Konzertsälen und Theatern mit wenigen zugelassenen Zuschauern und Maske. Auch das könnte bald unnötig werden, wenn die Impfbereitschaft zunehmen würde. Doch bei Vielen sind die Zweifel leider groß.